Erektionsstörungen, auch als erektile Dysfunktion (ED) bekannt, betreffen viele Männer und können das Selbstvertrauen sowie die Sexualität im Bett stark beeinträchtigen. Während Medikamente wie Viagra oder andere PDE-5-Hemmer oft als erste Lösung in Betracht gezogen werden, bieten auch Hausmittel und natürliche Alternativen erstaunliche Potenziale, die von Studien untermauert werden.
In diesem Artikel werden die Ursachen von Erektionsstörungen beleuchtet, wirkungsvolle Hausmittel sowie potenzsteigernde Lebensmittel vorgestellt und bewährte Tipps gegeben, um die Potenz zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern – ganz ohne Nebenwirkungen oder den alleinigen Griff zu Medikamenten.
Wann spricht man von einer Erektionsstörung?
Von einer Erektionsstörung, oder erektilen Dysfunktion, spricht man, wenn ein Mann über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten regelmäßig Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten, die für den Geschlechtsverkehr ausreichend ist. Dabei kann das Problem entweder in der völligen Unfähigkeit liegen, eine Erektion zu bekommen, oder in der mangelnden Fähigkeit, diese lange genug aufrechtzuerhalten.
Gelegentliche Erektionsprobleme gelten jedoch als normal und sind meist kein Grund zur Sorge. Erst wenn die Erektionsstörung wiederholt auftritt und die Lebensqualität des Mannes beeinträchtigt, wird sie als behandlungsbedürftig eingestuft. Viele Männer erleben Phasen, in denen Erektionsprobleme auftreten – sei es durch Stress, Alter, psychische Belastungen oder gesundheitliche Gründe.
Typische Symptome
Um die Anzeichen einer Erektionsstörung zu verstehen, ist es hilfreich, den Prozess der Erektion genauer zu betrachten: Die Steifheit des Penis entsteht durch die Schwellkörper, die sich mit Blut füllen. Dabei fließt mehr Blut in den Penis, während die Venen, die den Blutabfluss regulieren, verengt werden, sodass das Blut weitgehend im Penis verbleibt. Dies führt zu einem Druckanstieg in den Schwellkörpern und sorgt für eine Erektion. Bei einer erektilen Dysfunktion ist dieser Ablauf gestört.
Die Störung zeigt sich auf unterschiedliche Weise:
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Der Mann kann nur schwer oder gar keine Erektion bekommen.
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Die Erektion hält nicht oder lässt schnell nach.
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Der Penis wird nicht ausreichend steif oder erschlafft frühzeitig.
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Die Erektionsprobleme treten sowohl beim Sex als auch bei der Selbstbefriedigung auf.
In einigen Fällen treten zusätzlich zu den Erektionsstörungen andere sexuelle Funktionsstörungen auf, wie ein vorzeitiger oder verzögerter Samenerguss (Ejaculatio praecox). Dies kann für viele Männer zur Belastung werden, da sie oft beim Sex länger durchhalten möchten.
Ursachen für Erektionsprobleme
Eine Erektion erfordert eine ausreichende Blutzufuhr zum Penis, eine gedrosselte Blutrückführung, gesunde Nervenfunktionen, einen ausgeglichenen Testosteronspiegel und eine intakte Libido. Störungen in einem dieser Bereiche können zu einer erektilen Dysfunktion (ED) führen.
Zu den möglichen Ursachen gehören unter anderem:
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Gefäßerkrankungen: Erkrankungen wie Arteriosklerose verringern die Blutzufuhr zum Penis, was eine Erektion erschwert. Diabetes und Bluthochdruck fördern ebenfalls Gefäßschäden, die zu ED führen können.
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Nervenerkrankungen: Geschädigte Nerven, wie durch Diabetes oder Prostataoperationen, beeinträchtigen die Signalübertragung zum Penis, wodurch eine Erektion schwerer erreichbar ist.
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Medikamente: Bestimmte Medikamente, z. B. zur Behandlung von Bluthochdruck, Depressionen oder vergrößerter Prostata, können als Nebenwirkung eine ED auslösen.
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Psychische Probleme: Faktoren wie Stress, Ängste, Depressionen oder Versagensängste wirken sich oft negativ auf die Libido und die Erektionsfähigkeit aus.
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Hormonelle Störungen: Ein niedriger Testosteronspiegel kann den Sexualtrieb vermindern und die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.
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Substanzen: Alkohol, Drogen wie Kokain und Amphetamine sowie Nikotin schaden der Durchblutung und beeinträchtigen die Erektion.
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Peyronie-Krankheit: Narbengewebe im Penis verursacht oft schmerzhafte Verkrümmungen und kann eine Erektion verhindern.
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Priapismus: Eine Dauererektion kann die Schwellkörper schädigen und zu langfristiger ED führen.
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Sonstige Faktoren: Erschöpfung, Krankheit, niedrige Energieniveaus und situative Faktoren wie bestimmte Orte oder Partner können ebenfalls Einfluss auf die Erektionsfähigkeit haben.
Kann eine Erektionsstörung von alleine wieder verschwinden?
In manchen Fällen kann eine Erektionsstörung tatsächlich von alleine wieder verschwinden, vor allem wenn sie durch vorübergehende Faktoren wie Stress, Übermüdung oder gelegentliche psychische Belastungen ausgelöst wurde. Sobald diese temporären Auslöser behoben sind, normalisiert sich oft auch die Erektionsfähigkeit des Mannes.
Allerdings ist es bei anhaltenden Erektionsproblemen wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die zugrunde liegenden Ursachen abzuklären und gezielt zu behandeln. Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes frühzeitig zu erkennen, die möglicherweise hinter der erektilen Dysfunktion stehen.
Behandlung von erektiler Dysfunktion
Erektionsstörungen können ein Frühwarnsignal für ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes oder Herzprobleme sein, daher ist eine frühzeitige Abklärung wichtig. Leider vermeiden viele Männer den Arztbesuch aus Scham, obwohl eine ausführliche Untersuchung und Diagnose hilfreich sein können.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Optionen, die Männern helfen können, ihre Erektion wiederherzustellen und die Potenz zu verbessern. In leichten Fällen können natürliche Potenzmittel und Hausmittel eine unterstützende Wirkung zeigen.
Wenn die Ursachen der erektilen Dysfunktion jedoch schwerwiegender sind – wie bei Erkrankungen der Blutgefäße oder Diabetes – können Medikamente, wie PDE-5-Hemmer (z. B. Viagra), eine effektive Lösung bieten. In manchen Fällen können auch psychologische Unterstützung und Lebensstiländerungen (z. B. Gewichtsreduktion, Stressabbau) ebenfalls Teil der Behandlung sein.
Diagnose
Um eine erektile Dysfunktion effektiv zu behandeln, ist zunächst eine genaue Diagnose entscheidend. Die Diagnose beginnt mit einem Anamnesegespräch, bei dem der Arzt Fragen zur Libido, Sexualgewohnheiten und eventuellen Ejakulationsproblemen stellt. Auch gesundheitliche Aspekte und Medikamenteneinnahme werden besprochen. Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt die Genitalien, den Blutdruck und bestimmte Hormonwerte.
Ergänzend helfen spezielle Tests wie die Penis-Doppler-Sonografie, die die Durchblutung misst, oder die nächtliche Erektionsmessung (NPT), um psychische und organische Ursachen zu unterscheiden. Auch der Schwellkörper-Injektionstest (SKIT) kann Informationen über die Funktionsfähigkeit der Gefäße im Penis liefern. Zudem können psychologische Tests Aufschluss über mögliche psychische Auslöser wie Stress oder Depressionen geben.
Dabei spielen Daten aus aktuellen Studien eine wichtige Rolle, um den besten Behandlungsansatz für den einzelnen Mann zu finden. Eine frühzeitige Diagnose kann zudem helfen, schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, die möglicherweise die Erektionsprobleme auslösen.

Hausmittel gegen Erektionsstörungen
Natürliche Potenzmittel erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Männern, die Erektionsstörungen auf sanfte Weise behandeln möchten. So gibt es für Männer, die ihre Potenz auf natürliche Weise unterstützen möchten, eine Reihe pflanzlicher und naturbasierter Wirkstoffe, die eine förderliche Wirkung auf die Durchblutung und Erektionsfunktion haben sollen.
Zu den bekanntesten natürlichen Potenzmitteln gehören:
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L-Arginin: Diese Aminosäure unterstützt die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), das die Blutgefäße weitet und die Durchblutung verbessert, was eine Erektion unterstützen kann.
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Ginseng: Die kräftigende Wurzel, traditionell als Potenzmittel verwendet, soll die Erektionsfunktion stärken. Für eine spürbare Wirkung ist eine regelmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum erforderlich.
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Maca: Die peruanische Wurzel, die meist in Pulverform erhältlich ist, zeigte in Tierversuchen eine stimulierende Wirkung auf die Potenz. Allerdings fehlen überzeugende Studien zur Wirksamkeit beim Menschen.
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Yohimbin: Aus der Rinde des westafrikanischen Yohimbe-Baumes gewonnen, wirkt Yohimbin über das zentrale Nervensystem und soll die Potenz fördern. Die Einnahme ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht zusammen mit Antidepressiva erfolgen sollte.
Neben käuflichen natürlichen Potenzmitteln gibt es traditionelle Hausmittel wie Milch mit Spargel, Ingwer oder Meerrettich, denen man eine potenzsteigernde Wirkung zuschreibt, auch wenn wissenschaftliche Nachweise fehlen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an L-Arginin ist – wie Fisch, Nüsse und bestimmte Gemüsesorten – kann ebenfalls die Durchblutung fördern und die Potenz positiv beeinflussen.
Auch homöopathische Präparate werden häufig zur Potenzsteigerung angeboten, wie Lycopodium oder Agnus castus, die bei schwachen Erektionen helfen sollen. Doch wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit homöopathischer Mittel in diesem Bereich sind nicht gegeben.
Die Wirkung natürlicher Potenzmittel zielt darauf ab, die Konzentration des Moleküls cGMP im Penis zu erhöhen, ähnlich wie es chemische PDE-5-Hemmer tun, um die Blutzirkulation in den Schwellkörpern zu verbessern. Viele natürliche Präparate sind rezeptfrei erhältlich und werden vor allem online gekauft.
Doch die Einnahme solcher Mittel birgt auch Risiken, da Potenzprobleme häufig auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen. Zudem enthalten manche vermeintlich „natürliche“ Mittel synthetische Stoffe, die versteckt beigemischt werden und Nebenwirkungen haben können. Daher ist es ratsam, vor der Einnahme solcher Produkte einen Arzt zu konsultieren.
Medikamentöse Therapie mit PDE-5-Hemmern
PDE-5-Hemmer, wie das bekannte Viagra, gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gegen erektile Dysfunktion. Diese Medikamente wirken, indem sie die Enzyme blockieren, die den Blutfluss zum Penis einschränken, und fördern so eine verbesserte Erektion. Die Einnahme von PDE-5-Hemmern ermöglicht es den Blutgefäßen, sich zu entspannen, wodurch mehr Blut in den Penis fließt und eine härtere Erektion erreicht werden kann.
PDE-5-Hemmer haben sich in vielen Studien als effektiv erwiesen, allerdings treten auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gesichtsrötungen oder Verdauungsprobleme auf. Wichtig ist, dass diese Medikamente nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden und die beste Dosis für den individuellen Fall zu finden. In Kombination mit anderen Behandlungen oder Lebensstiländerungen können sie jedoch eine signifikante Verbesserung der Potenz bewirken.
Örtliche Behandlungsmöglichkeiten
Für Männer, die keine PDE-5-Hemmer einnehmen können oder bei denen diese Medikamente nicht wirken, stehen alternative Behandlungsmethoden wie Injektionen oder lokale Anwendungen zur Verfügung. Bei der sogenannten Schwellkörper-(Auto)Injektionstherapie (SKIT/SKAT) wird der Wirkstoff Alprostadil direkt in den Schwellkörper gespritzt, was die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung im Penis fördert.
Diese Methode erfordert eine sorgfältige Einweisung, da sie Risiken wie Blutungen, Infektionen oder Priapismus mit sich bringen kann. Alternativ kann Alprostadil auch über Stäbchen oder Cremes (MUSE-Prinzip) in die Harnröhre eingeführt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vakuumpumpe, die durch einen Zylinder mit Unterdruck eine Erektion auslöst. Dabei wird Blut in den Penis gesogen und die Erektion durch einen Gummiring an der Penisbasis gehalten. Diese Methode ist jedoch nicht für alle Männer eine geeignete Lösung.
Operationen
Sollten weder natürliche noch medikamentöse Potenzmittel oder örtliche Behandlungen die gewünschten Effekte erzielen, können operative Eingriffe eine mögliche Lösung darstellen. Hier stehen in der Regel zwei Optionen zur Verfügung:
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Gefäßchirurgische Eingriffe: Wenn die Penisarterien verengt oder verschlossen sind, kann eine spezielle Gefäßoperation helfen, indem eine neue Verbindung zu den Arterien geschaffen wird. Bei Problemen mit zu schnellem Blutabfluss über die Venen werden gezielt Venen verschlossen, um das Blut länger im Penis zu halten und so eine Erektion zu stabilisieren.
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Schwellkörperimplantate: Falls andere Behandlungen versagen, können Schwellkörperimplantate aus Kunststoff eine Lösung bieten. Meist werden auffüllbare Implantate eingesetzt, die mithilfe einer Pumpe und eines Salzreservoirs eine Erektion nachbilden. Alternativ gibt es biegsame Implantate, die dauerhaft steif sind. Diese Methode ist jedoch irreversibel, da der Schwellkörper durch den Eingriff beschädigt wird, was spätere Behandlungen ausschließt. Dennoch sind 60–80% der Männer mit Implantaten langfristig zufrieden.
Obwohl solche Operationen invasiv sind, können sie in schweren Fällen von Impotenz, bei denen andere Behandlungsmethoden versagen, eine wirkungsvolle Lösung sein. Diese Methoden sollten jedoch stets in enger Absprache mit einem erfahrenen Urologen erfolgen.
FAQ
Wie oft bekommt ein Mann eine Latte am Tag?
Ein gesunder Mann kann im Laufe eines Tages mehrere Erektionen haben, insbesondere während des Schlafs, in der sogenannten REM-Phase. Tagsüber können Erektionen durch verschiedene Reize oder ohne erkennbaren Grund auftreten, durchschnittlich etwa 3 bis 5 Mal.
Was kann eine Frau tun, wenn er nicht steht?
Geduld und Kommunikation sind wichtig, um den Druck zu reduzieren. Entspannung, liebevolle Berührungen oder ein längeres Vorspiel können helfen, die Erregung zu steigern, und oft ist es hilfreich, die Ursache für das Problem – sei es Stress oder körperliche Faktoren – gemeinsam zu besprechen.
Warum braucht man so lange, bis er kommt?
Manche Männer benötigen länger, um zum Orgasmus zu kommen, was durch Faktoren wie Stress, Müdigkeit, bestimmte Medikamente oder einfach durch das individuelle Erregungsmuster beeinflusst werden kann. Dies ist oft normal und hängt von der psychischen und physischen Verfassung ab.
Fazit
Erektionsstörungen können viele Ursachen haben und oft durch eine gesunde Lebensweise und natürliche Mittel verbessert werden. Neben bewährten Medikamenten wie PDE-5-Hemmern stehen Betroffenen auch pflanzliche Potenzmittel und Hausmittel zur Verfügung, die ohne Nebenwirkungen die Potenz unterstützen können. Für Männer, bei denen medikamentöse Therapien nicht wirken, bieten alternative lokale Behandlungen oder operative Eingriffe eine Lösung.
Es ist wichtig, bei anhaltenden Erektionsproblemen den Arzt aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und eine passende Behandlung zu finden. Damit lässt sich nicht nur die Potenz verbessern, sondern auch die Lebensqualität und das Selbstvertrauen dauerhaft stärken.